Es ist wieder so weit, der übliche Jahresrückblick will geschrieben werden. Also erstmal alle genutzten Spielebibliotheken durchforsten, was ich denn überhaupt so gespielt hab über’s Jahr. Das Hirn wird in zunehmendem Alter ja bekanntlich vergesslich. Nun denn, lassen wir das Jahr mal Revue passieren.
Nintendo is back in business
Nachdem die WiiU ja leider – und völlig zu Unrecht – ein böser Flop war, kam die Switch mit einem ziemlichen Knall auf die Welt. Sicherlich auch getrieben vom Release des lange angekündigten The Legend of Zelda – Breath of the wild. Zu diesem hab ich hier schon genug geschrieben – und es bleibt definitiv mein Game of the Year. Auch wenn der vor kurzem erschienene Story-DLC das Präfix “Story” höchstens gerade so verdient, so bleibt das Gesamtpaket einfach mit das schönste, was ich dieses Jahr in Sachen Games erlebt habe.
Und dann kam ja auch noch Splatoon 2, das im Prinzip das ist, was Splatoon zu Beginn hätte sein müssen. Mit regelmäßigen Splatfests sowie weiteren Updates in Form von Maps, Waffen und Kleidung hält Nintendo das Spiel über die Zeit gut frisch. Auch wenn einige Entscheidungen weiter unverständlich bleiben, Splatoon 2 bleibt eine großartig “andere Art” von Shooter. Gerade der PVE-Modus Salmon Run bringt mich immer noch regelmäßig zurück nach Inkopolis.
Schlussendlich erreichte uns gegen Jahresende Super Mario Odyssey. Nie war ich näher am Super-Mario-64-Gefühl meiner Jugend. Zwar ist es negativ überladen an Monden (Nintendo, wie bei den Krogs gilt: weniger ist mehr!), aber dafür positiv überladen mit großartig gestalteten Welten mit ebenso großartiger Musik. So schön, dass ich bis auf zwei Monde tatsächlich alle gesammelt habe. Und wenn man währenddessen einen Podcast hört und plötzlich merkt, dass dieser bereits über eine Stunde vorbei ist, dann spricht das schon für das Spiel.
Das Superhelden-Franchise des Jahres!
Was lange dauerte, wurde zum Glück gut. South Park – The fractured but whole (nein, das doof übersetzte “Die rektakuläre Zerreißprobe” ist doof) kam nach mehreren Verschiebungen endlich im Oktober zu uns. Wie bereits der Vorgänger, The Stick of Truth, hat mich auch dieses Spiel wieder absolut begeistert. Der Humor wie immer typisch South Park, das Kampfsystem komplett anders als im Vorgänger, die Welt allerdings so weit, so bekannt. Es spielt natürlich in South Park, wo auch sonst. Und das ist nun mal so, wie es ist. Das neue Kampfsystem konnte mich gut abholen, daher hab ich auch kaum einen freiwilligen Kampf in der Welt ausgelassen. Die verschiedenen Charaktere in ihren eigenen Superhelden-Rollen und die Seitenhiebe auf andere Superhelden-Franchises waren auch dann cool, wenn man – wie ich – nicht so mega deep im Thema drin ist. Klar, es ist nicht das tiefgehendste und schwierigste Spiel – aber das soll es ja auch gar nicht sein. Es ist eine spielbare Folge, oder eher sogar Season der Serie.
Make America nazi-free again
Oh boy… Vermutlich wäre selbst Quentin Tarantino der Plot von Wolfenstein II – The New Colossus stellenweise zu abgefahren. Machine Games feuert im neuen Wolfenstein-Teil aus allen Rohren. Zwischen wirklich tragischem, wahrlich nachdenklichem und nahezu sinnfrei überdrehtem geht es hin und her. Dazwischen – und das ist das wichtigste – werden Nazis (ja, auch im Deutschen, machen wir uns doch nix vor…) abgeknallt. Ein Spiel, dessen prinzipielle Kernaussage leider aktueller ist, als einem lieb sein kann.
Am Horizont ist das Ende. Vielleicht.
Horizon: Zero Dawn hab ich lange und zeitweise sehnsüchtig erwartet, und fand es dann leider nicht so pralle. Die Welt ist wirklich wunderschön, Aloy ist eine verdammt starke Hauptfigur und die Roboter-Dinos sind absolut faszinierende Gegner. Aber mit dem Kampfsystem hab ich von Beginn bis Ende gehadert und auch die Story hat mich nicht genügend mitgerissen, um die unzähligen Stunden im Spiel wirklich kurzweilig zu finden. Im Nachhinein bleibt für mich ein leicht fader Beigeschmack. Vielleicht hat aber auch der Hypetrain zuviel Abgase hinterlassen.
Und dann waren da noch…
Yono and the celestial elephants: Aufgrund eines pubertären Gags auf Twitter gekauft und einige durchaus schöne Stunden damit verbracht. Niedliches Rätselspiel, dass man auch als Pseudo-Erwachsener spielen kann.
Life is strange – Before the storm: Ohne die übermenschlichen Kräfte von Max ist die vorher spielende Geschichte über Chloe und Rachel eine nette Coming-of-Age-Story. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oh, und der Soundtrack ist natürlich super!
The Long Dark: Hätte es bei dem Spiel eine Story gebraucht? Jedenfalls kam sie jetzt und überzeugt hat sie leider nicht. Irgendwie wirkt die Story auf den Survival-Mode drüber gestülpt und es passt einfach nicht zusammen. Schade.
The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4: Beides habe ich dieses Jahr durchgespielt und, naja… Bethesda-RPGs halt. Man spielt sie einfach nicht für Hauptstory, sondern für das Gesamtpaket aus Welt und allen Quests.
Overwatch: Eine geraume Zeit lang war ich dieses Jahr im Bann von Blizzards First-Person-Team-Shooter. Viele ausgefallene und total unterschiedliche Charaktere bieten jede Menge Stoff für strategisches Zusammenspielen. Macht mit den richtigen Leuten jede Menge Spaß! (Und ich behaupte, ich habe die Richtigen)
Ori And The Blind Forest: habe ich dieses Jahr, nach der Ankündigung eines Nachfolgers auf der E3, endlich nachgeholt. Und unmittelbar, nachdem ich auf Leicht durch war, hab ich es ein weiteres mal auf Schwer durchgespielt. Ich denke, das sagt schon genug aus. Es kann frustrieren, aber es ist auch unglaublich schön.
Heavy Rain: Im Rahmen der PS Now Beta hab ich die Chance genutzt, und in der Beta-Woche Heavy Rain komplett durchgezogen. Sehr gewöhnungsbedürftige Steuerung, aber eine spannende und mitreißende Geschichte. Habe danach auch das Doppelpack aus Heavy Rain und Beyond: Two Souls gekauft. Vielleicht steht über Zweiteres hier nächstes Jahr ja was. Oder ich mache einen zweiten Durchlauf von Heavy Rain.
Und drum herum?
Tja, das Jahr auf überregionaler Ebene will man am liebsten in die Tonne hauen, so viel ist sicher. Es sind seltsame Zeiten und man muss aufpassen, den Realitätsflucht-Aspekt von Videospielen nicht zu sehr auszunutzen. Schließlich geht uns die Welt da draußen auch etwas an, wenn wir in unseren vier Wänden unseren Hobbys frönen.
Auf persönlicher Ebene jedenfalls bin ich mit dem Jahr zufrieden. Keine Tragödien, keine Katastrophen. Wieder einmal durfte ich ein paar Leute meines Online-Kosmos wieder- bzw. erstmals treffen und ansonsten dank Teamspeak, Discord, Twitch und Twitter jede Menge schöner Stunden mit coolen Leuten verbringen. Es sind diese Momente, in denen man die Schattenseiten des Internets ganz gut vergessen kann und froh ist, dass es erfunden wurde.
Für’s kommende Jahr wünsche ich uns allen weitere schöne Stunden, in denen wir den Stress und sonstigen negativen Mist der Welt da draußen mal vergessen und uns einfach wohl fühlen können. In diesem Sinne, wie üblich:
Auf ein neues Jahr mit viel Spaß und Erfolg im Zocken und im Leben!
- Hey! Heinrich kommt uns besuchen! - 20/03/2018
- 2017 – In Spielen und drum herum - 30/12/2017
- QualityLand – Niemand würde es empfehlen… - 23/11/2017