Am Wochenende fand das Global Testfire Event zu Splatoon 2 statt. Nintendo macht auch hier Dinge lieber anders als andere Entwickler und ließ die Spieler kein ganzes Wochenende Probe spielen, sondern nur sechs mal für jeweils etwas mehr als eine Stunde – wie bereits vor knappen zwei Jahren zum ersten Teil der Farbschlacht. Auch ich hab 3 der Termine genutzt und mir die Fortsetzung meines liebsten WiiU-Titels angeschaut.
Freitag Abend war es soweit. Endlich geht das Splatoon 2 Global Testfire los. Endlich spiele ich auf der Switch mal was anderes als Zelda. Endlich kann ich einen Blick in den Nachfolger meines liebsten WiiU-Titels werfen. Da kam schon eine gewisse Vorfreude auf. Was im Vorfeld klar war: es werden 4 Waffen und 2 Karten in 1 Modus zu spielen sein.
An Waffen gab es den Roller (Klecksroller), die einzelne Standard-Waffe (Kleckser), die Scharfschützenwaffe (Klecks-Konzentrator) und die völlig neue Doppel-Variante (Duo-Kleckser). Die beiden spielbaren Maps nannten sich Molluskelbude sowie Korallenviertel und hatten den für Splatoon typischen Aufbau mit höheren und tieferen Ebenen. Gespielt wurde im bekannten Standard-Modus “Revierkampf”, es ging also um Punktemachen durch das Einfärben der Karte.
Das Global Testfire
Bereits vor 20 Uhr durfte man am Freitag loslegen mit einem kleinen Tutorial. Danach ging es nach der Waffenwahl auch schon direkt in die erste Lobby – eine Zufallslobby, da im Testfire kein Zusammenspiel mit Freunden möglich war. Bis die Lobby mit 8 Leuten gefüllt ist, kann es auch mal eine, selten auch zwei Minuten dauern – soweit alles recht bekannt. Erste schwierige Hürde, wenn man den ersten Teil gespielt hat: es wird nicht mehr mit “X”, sondern mit “B” gehüpft. “X” öffnet jetzt die Map, die im ersten Teil auf dem Display des Controllers ihre Bleibe hatte. Dieser Button-Switch (hihi…) führte nicht nur bei mir dazu, dass ich mir allzu oft, statt zu springen, mit dem Aufrufen der Map kurzzeitig den Blick verbaute. Zudem ist das Springen zu den Team-Kollegen über die Map natürlich deutlich umständlicher als zuvor über den Touchscreen.
Die Server sowie die Online-Funktionen der Switch liefen, vor allem verglichen denen des ersten Teils bzw. der WiiU, erfreulich stabil. Berichte anderer Nutzer, die teils wohl heftige Probleme hatten in Lobbys zu kommen, kann ich selbst nicht bestätigen. Und eigene Disconnects mitten im Match hatte ich überhaupt nicht zu beklagen. Die Probleme scheinen aber wohl auch eher an der Wi-Fi-Verbindung der Switch an sich als an den Servern gelegen zu haben. Hier habe ich eventuell den Vorteil, dass meine Switch genau vor dem Router steht.
Kurzzeitig ausprobiert habe ich auch den Handheld- sowie den Tabletop-Modus der Switch. Im Handheld-Modus ist mir die Switch immer noch zu schwer und unkomfortabel, um längere Zeit gut damit spielen zu können. Und für Multiplayer-Titel wie Splatoon finde ich den Bildschirm schlicht zu klein. Also mit mehreren Switch-Besitzern, wie in der Werbung gezeigt, wo auch immer zusammen sitzen und Splatoon 2 spielen, stelle ich mir weiterhin eher unkomfortabel vor. Es sei noch erwähnt, dass der Farbshooter auch ziemlich am Akku knabbert, nach einer Spielstunde (rund 15 Minuten Handheld, Rest Tabletop-Modus [Switch als Bildschirm, Steuerung mit Pro Controller]) waren gut 40% verbraucht.
Viel neues gibt es (vermutlich) wenig
Ansonsten war, fast bin ich geneigt ein “leider” einzufügen, nicht viel Unterschied zu Splatoon zu erkennen. Die Maps waren beide schön gemacht, das Spielen an sich ging wie gewohnt. Die Musik ist neu, klingt aber doch vertraut und die knallig-bunten Farben erfreuten mich ebenfalls weiterhin. Die drei schon bekannten Waffen waren gewohnt, die neue Doppelwaffe eine ziemlich coole Neuerung. Auch die Curling-Bombe als neue Sekundärwaffe sowie die vier neuen Spezialwaffen wissen zu gefallen.
Der fade Beigeschmack ist aber, dass man als Spieler des ersten Teils für den (vermutlichen) Vollpreis womöglich einen gefühlten DLC erhalten wird. Denn außer neuen Maps, Waffen, Kleidung und einer anderen Story im Singleplayer wird das Spiel wohl ziemlich exakt das gleiche sein. Was sollte sich auch ändern? Deutlich mehr Power als in der WiiU ist in der Switch nicht drin. Zudem war der Grafikstil im ersten Teil bereits ziemlich perfekt, was einen Fortschritt natürlich schwer macht. Im Gegensatz zu einem Call of Duty oder Battlefield kann auch der Singleplayer oder das Gesamt-Setting nicht den nötigen Tiefgang bieten, um sich wirklich extrem vom Vorgänger zu unterscheiden.
Neben dem Release-Datum ist allerdings auch der endgültige Preis bislang noch offen. Die letztendlich enthaltenen Spiel-Modi sind ebenso noch nicht bekannt. Zu hoffen bleibt, dass man die Spieler in den Unranked-Matches diesmal nicht nur den Revierkampf, sondern auch die anderen Modi spielen lässt. Das fand ich am ersten Teil doch einen recht großen Kritikpunkt. Als Switch-Besitzer mit WiiU-Vergangenheit bleibt aber sowohl bei Splatoon 2 als auch bei Mario Kart 8 Deluxe eben ein kleines Geschmäckle, als Fan – wenn vielleicht auch unbeabsichtigt oder ohne bösen Willen – “gemolken” zu werden. Mein Fanboy-Herz gegenüber Nintendo und speziell bezüglich Splatoon war mit dem Test-Wochenende allerdings zufrieden und hofft darauf, dass auch mit Splatoon 2 wunderschöne Multiplayer-Partien zu haben sind. Mit viel Spaß und viel Salz.
Bilder von Splatoon 2 von der offiziellen Seite von Nintendo Deutschland
Ref-Link:
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Es war Splatoon. Es war gut.
Ich hatte aus Spaß mal mein Handy als Hotspot benutzt und sogar das war gut spielbar, was ich ziemlich bemerkenswert fand. Wir Wii U Besitzer müssen uns damit abfinden, dass die Mehrzahl an Menschen Splatoon 1 nicht kennen, natürlich fällt uns auf, dass Nintendo ihre Wii U Bibliothek nun nutzt um die Switch zu pushen. Ich würde das genauso machen, warum sollte man diese Titel nicht erneut verwenden? Allerdings wäre ein Discount nett um den Schmerz (der sich in Grenzen hält) zu lindern.
An dieser Stelle: SW-3347-3323-2717. JOYCONBOIZ