Wäre beim dieswöchigen Thema bei #52Games von Zockwork Orange, “Through the looking glass”, nicht die Erklärung dabei gewesen, dass es sich um den Titel eines “Alice im Wunderland”-Buches handelt – ich hätte nicht viel damit anzufangen gewusst. Es handelt sich dabei auch um ein geflügeltes Wort, wenn es um Spiegeluniversen geht. Als weiteres Beispiel war im Ankündigungsartikel die Rede von Matrix, wenn Neo dem weißen Kaninchen folgt – was mir auch nicht viel gesagt hätte, da ich keinen der Filme gesehen hab.
Bevor ich jetzt aber weiter meine Unkenntnis über allgemein weit verbreitete Literatur und Filme ausbreite, komme ich lieber auf das von mir ausgewählte Spiel. Ich hab schon überlegen müssen, denn viele Spiele mit Spiegeluniversen habe ich nicht gespielt – oder vergessen. In gleichermaßen guter wie salziger Erinnerung ist mir allerdings Giana Sisters: Twisted Dreams, die 2012 erschienene Fortsetzung des Jump’n’Run-Klassikers sowie bekanntesten und dreistesten Mario-Klons The Great Giana Sisters. Letzteres hab ich wie verrückt auf dem Amiga meines Vaters gespielt und es dürfte wohl auch mein erstes Computerspiel überhaupt gewesen sein. Über Level 5 oder so kam ich allerdings nie hinaus. Spiele waren damals eben schwer.
Nun aber zum Nachfolger: in der kurzen Eröffnungssequenz von Giana Sisters: Twisted Dreams sehen wir die beiden Schwestern, die eine putzig – die andere punkig, wie sie einen seltsamen, sich bewegenden Diamanten in der Hand halten. Plötzlich öffnet sich ein Portal und die beiden werden hineingesogen. In der Welt, in der sie sich nun befinden, wird die Punk-Schwester von einem Drachen (mit ziemlich winzigen Flügeln, also physikalisch… naja…) verspeist und befindet sich von nun an in der Parallelwelt.

Seltsamerweise ist eben diese Parallelwelt, in der sich nun die Punk-Schwester mit den grell-roten Haaren befindet, die friedlicher wirkende. Blauer Himmel, grünes Gras und ebenso grüne Blätter. Die putzige, blonde Schwester befindet sich hingegen in der dunklen Welt mit rot-braunem, bedrohlich wirkendem Himmel, vedorrtem Gras und herbstbraunen Blättern. Immer wieder müssen wir zwischen den beiden Schwestern hin- und her wechseln. Sei es, um einen in der einen Welt versperrten Weg freizulegen oder um alle Diamanten in der Welt einzusammeln. Das ganze dürfen wir zu den Klängen eines Soundtracks tun, der von Altmeister Chris Hülsbeck, der sich auch schon für die Untermalung des Original-Spiels verantwortlich zeichnete, und Fabian Del Priore komponiert wurde. Zudem wurde eine rockige Version der Musik durch die schwedische Band Machinae Supremacy eingespielt, in die es nahtlos übergeht, wenn wir in die dunkle der beiden Welten wechseln.
Wer ein modernes Jump’n’Run sucht, liegt mit Giana Sisters auf jeden Fall genau richtig. Die Schwierigkeit steigt kontinuierlich an und sorgt so dafür, dass auch Spieler wie ich stundenlang Spaß an dem Spiel haben. Auch wenn ich es vermutlich nie zu Ende bringen werde.
#52GAMES IST EIN BLOGPROJEKT, WELCHES VOM BLOG ZOCKWORK ORANGE GESTARTET WURDE. JEDER DARF BEI DEM PROJEKT GERNE MITMACHEN. WEITERE INFOS DAZU GIBT ES HIER.
Affiliate-Link:
- Hey! Heinrich kommt uns besuchen! - 20/03/2018
- 2017 – In Spielen und drum herum - 30/12/2017
- QualityLand – Niemand würde es empfehlen… - 23/11/2017
Matrix nicht gesehen? Wie wo was? Zumindest Teil 1 ist Pflicht 😉
“Alice” ist neben “Wizard of Oz” glaube ich das meistzitierte Werk in englischen Filmen und Serien. (Wie oft bei Stargate oder so jemand “We’re not in Kansas anymore” oder sowas gesagt wird. Ich schweife ab.) Ist aber auch nicht schlimm, deshalb ja die Erklärung 🙂 Von Alice im Wunderland kenne ich dafür nur die schlechte Verfilmung mit Johnny Depp, Schande über mein Haupt. Giana Sisters habe ich auch nicht (bewusst) gespielt, noch mehr Schande für mich.